Rechtsprechung
KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- openjur.de
- Entscheidungsdatenbank Berlin
§ 156 Abs 2 S 2 FamFG, § 1666 BGB, § 1666a BGB
Gerichtliche Umgangsregelung zur Ausgestaltung des Wechselmodells bei vorher gescheiterter Mediation - rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- AG Berlin-Pankow/Weißensee - 13 F 7187/18
- KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Papierfundstellen
- NJW 2021, 867
- FamRZ 2021, 609
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (8)
- BGH, 01.02.2017 - XII ZB 601/15
Anordnung des Wechselmodells durch Umgangsregelung des Familiengerichts
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
(aa) Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung setzt die Anordnung eines Wechselmodells eine tatsächlich bereits bestehende Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Eltern voraus (vgl. BGH, Beschluss vom 1. Februar 2017 - XII ZB 601/15, BGHZ 214, 31 = FamRZ 2017, 532 [bei juris Rz. 25, 30]; BGH…, Beschluss vom 27. November 2019 - XII ZB 512/18, FamRZ 2020, 255 [bei juris Rz. 20]).Denn das Kind wird durch vermehrte oder ausgedehnte Kontakte auch mit dem anderen Elternteil verstärkt mit dem elterlichen Streit konfrontiert und gerät durch den von den Eltern ausgehenden "Koalitionsdruck" in Loyalitätskonflikte (vgl. BGH, Beschluss vom 1. Februar 2017 - XII ZB 601/15, BGHZ 214, 31 = FamRZ 2017, 532 [bei juris Rz. 31]).
- OLG Brandenburg, 10.06.2020 - 9 UF 42/20
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Denn Mutter und Vater sind letztlich nicht in der Lage, die zwischen ihnen bestehenden Konflikte einzudämmen und sich bei ihrem Handeln allein von den Bedürfnissen ihrer gemeinsamen Tochter leiten zu lassen, sondern verfolgen egoistische Motive (vgl. OLG Brandenburg, Beschluss vom 10. Juni 2020 - 9 UF 42/20, FuR 2020, 701 [bei juris Rz. 5]).Nach Dafürhalten des Senats ist auch eine erneute Anhörung von x entbehrlich, weil das Kind bereits vom Familiengericht angehört wurde und eine Wiederholung unter den gegebenen Verhältnissen im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie und unter Beachtung der Hinweise der Kinderrechtekommission des Deutschen Familiengerichtstages von Frühsommer 2020 (FamRZ 2020, 827; dort insbesondere III.3, 5) nicht erforderlich erscheint (vgl. OLG Brandenburg, Beschluss vom 10. Juni 2020 - 9 UF 42/20, FuR 2020, 701 [bei juris Rz. 8]).
- BGH, 27.11.2019 - XII ZB 512/18
Anordnung des paritätischen Wechselmodells bei fehlender Kooperations- und …
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
(aa) Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung setzt die Anordnung eines Wechselmodells eine tatsächlich bereits bestehende Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Eltern voraus (vgl. BGH…, Beschluss vom 1. Februar 2017 - XII ZB 601/15, BGHZ 214, 31 = FamRZ 2017, 532 [bei juris Rz. 25, 30]; BGH, Beschluss vom 27. November 2019 - XII ZB 512/18, FamRZ 2020, 255 [bei juris Rz. 20]).
- BGH, 10.07.2019 - XII ZB 507/18
Erfordernis der anschließenden familiengerichtlichen Billigung durch Beschluss im …
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Aber eine gerichtliche Billigung - mit der Folge, dass das Umgangsverfahren rechtskräftig abgeschlossen wäre und ein vollstreckbarer Titel über den Umgang vorläge (vgl. BGH, Beschluss vom 10. Juli 2019 - XII ZB 507/18, FamRZ 2019, 1616 [bei juris u.a. Rz. 19, 20]) - ist von Gesetzes wegen ausgeschlossen. - BGH, 16.03.2011 - XII ZB 407/10
Sorgerecht - Voraussetzungen für einen Aufenthaltswechsel des Kindes (hier von …
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Denn eine von den Eltern gemeinsam vereinbarte, individuelle Regelung trägt die Vermutung in sich, mit dem Kindeswohl am besten im Einklang zu stehen; die gemeinsam getroffene Elternentscheidung indiziert die Kindeswohlgemäßheit (vgl. BGH, Beschluss vom 16. März 2011 - XII ZB 407/10, FamRZ 2011, 796 [bei juris Rz. 78]; OLG Köln…, Beschluss vom 15. März 2012 - 4 UF 18/12, FamRZ 2013, 49 [bei juris LS 2] sowie Prütting/Helms-Hammer, FamFG [5. Aufl. 2020], § 156 Rn. 57 [Fn. 128 und Text]). - KG, 30.01.2019 - 13 UF 161/18
Beschwerdeberechtigung eines Elternteils gegen Auflage über Kursteilnahme
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Die von beiden Eltern im Mediationstermin ausdrücklich bestätigte Regelung, den Kurs "Kind im Blick" bzw. eine Beratung bei x x x in Anspruch nehmen zu wollen (Tenor Ziff. 4b), beruht auf § 1684 Abs. 2, Abs. 3 Satz 2 BGB; die dort geregelte umgangsrechtliche "Wohlverhaltenspflicht" bietet eine gesetzliche Grundlage für die Verpflichtung der Eltern, im Zeitraum nach Erlass der Endentscheidung eine einschlägige Beratung in Anspruch zu nehmen oder einen entsprechenden Kurs zu besuchen (vgl. KG, Beschluss vom 30. Januar 2019 - 13 UF 161/18, FamRZ 2019, 982 [bei juris Rz. 12]). - OLG Köln, 15.03.2012 - 4 UF 18/12
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Denn eine von den Eltern gemeinsam vereinbarte, individuelle Regelung trägt die Vermutung in sich, mit dem Kindeswohl am besten im Einklang zu stehen; die gemeinsam getroffene Elternentscheidung indiziert die Kindeswohlgemäßheit (vgl. BGH…, Beschluss vom 16. März 2011 - XII ZB 407/10, FamRZ 2011, 796 [bei juris Rz. 78]; OLG Köln, Beschluss vom 15. März 2012 - 4 UF 18/12, FamRZ 2013, 49 [bei juris LS 2] sowie Prütting/Helms-Hammer, FamFG [5. Aufl. 2020], § 156 Rn. 57 [Fn. 128 und Text]). - OLG Köln, 16.03.2012 - 4 UF 18/12
Abänderung einer vor längerer Zeit getroffenen Entscheidung zum Umgangsrecht
Auszug aus KG, 26.11.2020 - 16 UF 138/19
Denn eine von den Eltern gemeinsam vereinbarte, individuelle Regelung trägt die Vermutung in sich, mit dem Kindeswohl am besten im Einklang zu stehen; die gemeinsam getroffene Elternentscheidung indiziert die Kindeswohlgemäßheit (vgl. BGH…, Beschluss vom 16. März 2011 - XII ZB 407/10, FamRZ 2011, 796 [bei juris Rz. 78]; OLG Köln, Beschluss vom 15. März 2012 - 4 UF 18/12, FamRZ 2013, 49 [bei juris LS 2] sowie Prütting/Helms-Hammer, FamFG [5. Aufl. 2020], § 156 Rn. 57 [Fn. 128 und Text]).
- OLG Brandenburg, 17.06.2021 - 9 UF 39/21
Voraussetzungen des Ausschlusses des Umgangs eines minderjährigen Kindes mit …
Denn eine im elterlichen Konsens getroffene Entscheidung lässt vermuten, dass sie dem Kindeswohl entsprochen hat und noch entspricht (BGH FamRZ 2011, 796; KG Berlin NJW 2021, 867; Senat MDR 2016, 216; ähnlich auch Brandenburgisches OLG FamRZ 2019, 813; OLG Hamm NZFam 2015, 510). - OLG Brandenburg, 18.06.2021 - 9 UF 39/21 Derartigen Vereinbarungen der Eltern, erst recht in Gestalt eines Umgangstitels, kommt eine hohe indizielle Bedeutung zu, was die Ausfüllung des kindlichen Wohles betrifft, denn eine im elterlichen Konsens getroffene Entscheidung läßt vermuten, daß sie dem Kindeswohl entsprochen hat und noch entspricht (BGH FamRZ 2011, 796; Senat MDR 2016, 216; KG NJW 2021, 867; ähnlich auch OLG Hamm NZFam 2015, 510; OLG Brandenburg FamRZ 2019, 813).